Neue Ideen zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Schüler nehmen an internationaler Schülerkonferenz teil

Es gibt viele Städte auf der Welt, die den Beinamen „Industriestadt“ tragen, aber für kaum eine Stadt passt diese Zuschreibung so gut wie für das russische Magnitogorsk im Südural, wo das gigantische Stahlwerk am anderen Ufer des Urals mit seinen riesigen Schornsteinen das Stadtbild dominiert. Dort fand jetzt auf Einladung der British Club Language School die elfte internationale Schülerkonferenz YRoNS (Young Researchers of Natural Sciences) statt, an der sich auch sechs Schüler unseres Gymnasiums, unterstützt durch Zuwendungen der Nikolaus-Koch-Stiftung in Trier und der Sparkasse Mittelmosel in Bernkastel-Kues, als deutsche Delegation beteiligten.

Passend zu den Problemen vor Ort hatten die Organisatoren der Konferenz das Thema „Nachhaltige Stadtentwicklung“ gewählt, zu dem die jungen Nachwuchswissenschaftler, die außer aus Deutschland und Russland noch aus Norwegen, Indien, Ungarn und Slowenien kamen, in wissenschaftlichen Forschungsprojekten neue Ideen entwickelt hatten, die sie jetzt in englischsprachigen Vorträgen den Konferenzteilnehmern vorstellten. So hatten Nicolas Himbert und Sophie Böhler die Erstarrungswärme von Salzschmelzen ermittelt und auf der Basis dieser Erkenntnisse die Verwendung als Latentwärmespeicher in Autos oder in Solarkraftwerken untersucht. Ana-Maria Barboiu und Vivien Tietel erforschten das Wachstum der Blaualgen in der Mosel und stellten einen Zusammenhang mit der Düngung von Weinbergen und Feldern fest, während sich Nikola Schmitt und Carina Baum mit der Herstellung einer biologisch abbaubaren Folie aus Stärke beschäftigten, deren Beständigkeit gegenüber Wasser sie zudem verbesserten.

Neben den Vorträgen besuchten die jungen Forscher, die in Gastfamilien untergebracht waren und so den russischen Alltag kennenlernen konnten, das Stahlwerk in Magnitogorsk, wo sie mehr über die Produktion von Blechen für die Automobilindustrie erfuhren, und das örtliche Wasserwerk, in dem sie experimentell die Wasserhärte bestimmten.

Zum Abschluss erkundeten die Schüler, die von Herrn Franzen und Frau Weimar begleitet wurden, zudem noch an zwei Tagen die russische Hauptstadt Moskau, wo sie den Kreml sowie die ehemalige Zarenresidenz Kolomenskoje besichtigten und eine abendliche Schifffahrt auf der Wolga unternahmen.